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Interessant + Wissenswert


Sagen und Geschichten

Die frommen und tapferen Frauen

In Adlum hat das Erzählen von Geschichten und Anekdoten lange Tradition. Besonders bekannt sind die Addelschen Tanten, Therese Bormann und Irmgard Rosner, zwei Damen des Ortes, die über viele Jahre die Adlumer auf zahlreichen Festen und Veranstaltungen mit ihren humorvollen Geschichten begeisterten. Seit ihre Mitstreiterin Irmgard verstorben ist, amüsiert die schon betagte Frau Bormann die Zuhörer nun zwar allein, aber immer noch mit gleichem Erfolg. Zu einer der bekanntesten Erzählungen Adlums gehört Die Geschichte von den frommen und tapferen Adlumer Frauen.

Von diesen wird berichtet, dass sie während einer Predigt des Reformators Johannes Bugenhagens in der Adlumer Kirche derart laut und langanhaltend den Rosenkranz beteten, dass es Bugenhagen nicht möglich war, sich verständlich zu machen. In der Geschichte heißt es:
"Da sagte Doktor Bugenhagen endlich: Hier ist heute nichts mehr zu beginnen. Ich gehe, komme aber wieder, sobald ihr mich ruft. Und hoffe, daß ihr recht bald eure Frauen zum Nachdenken gebracht habt. Damit nahm der Reformator Abschied. Es war ein Abschied für immer; denn gerufen wurde er nicht mehr. So war es entschieden. Die frommen und tapferen Frauen des Ortes Adlum hatten gesiegt durch das Rosenkranzgebet. Ja, sie hatten gesiegt für diesmal und für spätere Zeiten. Adlum ist katholisch geblieben trotz der protestantischen Umgebung." (aus der Histor. Erzählung von Antonie Haupt)


Persönlichkeiten

Die „Addelsche Tanten“ Therese Bormann und Irmgard Rösner

Therese Bormann und Irmgard Rösner sind zwei in Adlum und Umgebung bekannte Damen. Bei unzähligen Veranstaltungen, Jubiläen und Festen des Dorfes gaben sie als schrullige „Addelsche Tanten“ Geschichten, Schwänke und Gedichte zum Besten, die sie häufig in plattdeutscher Mundart vortrugen. Das taten sie so unwiderstehlich lustig, dass sich die Zuhörer nicht selten vor Lachen die Bäuche hielten.

Nach dem Tod von Irmgard Rösner trat Therese Bormann als Addelsche Tante auf und begeisterte auch solo mit ihren Erzählungen, Döneken und „Dötschheiten“. Über Jahre hinweg war sie jeden Freitag mit ihren humorvollen Geschichten auf Radio Tonkuhle zu hören.

Im April 2021 verstarb auch Therese Bormann, die von allen liebevoll Threschen genannt wurde, im Alter von 92 Jahren. Viele Menschen aus Adlum und Umgebung werden sie und auch Irmgard Rösner mit einem Lächeln in Erinnerung behalten.

Anlässlich der Einweihung des Adlumer Dorfgemeinschaftshauses hat Therese Bormann ein ausführliches Gedicht verfasst.


Spuren von historischen Produktionsstätten

Altes Backhaus, Schmiede, Gaststätte und Prüßmühle

In Adlum sind heute keine Handwerksbetriebe oder Geschäfte mehr ansässig. Allerdings hat es in der Vergangenheit im Ort einige Handwerksbetriebe gegeben, an die sich die Bevölkerung erinnert und auf die an unterschiedlichen Standorten des Dorfes durch Informationstafeln aufmerksam gemacht wird.

So erfahren Interessierte einiges Wissenswertes über die Geschichte des alten Backhauses (Kirchstr. 14), der ehemaligen Gaststätte Gentemann (Am Teich), der ehemaligen Tischlerei Johannes Köhler (Am Teich), einer Schmiede (Brinkstr. 20), der ehemaligen Gaststätte Nöhren (Kirchstr. 23) und der Prüßmühle am Bruchgraben (Informationstafel an der Brücke des Feldweges zwischen Adlum und Rautenberg). Ein Blick durch die Fenster der entsprechenden Gebäude vermittelt einen Eindruck von Leben und Arbeit der dort ehemals tätigen Menschen. Auch die alte Dorfschule hat eine Informationstafel erhalten. Dieses Gebäude dient heute als Dorfgemeinschaftshaus.